Verben sind Wörter, die eine Tätigkeit ausdrücken. Im Satz bilden Verben immer das Prädikat.
Verben bestehen aus einem Wortstamm und einer Endung. An der Endung kann man erkennen
- auf welche Person sich das Verb im Prädikat bezieht.
Beispiele:ich laufe du läufst er, sie es läuft wir laufen ihr lauft sie laufen - in welcher Zeitform es steht (nur bei schwachen Verben)
Beispiel: Er lebte
Man sagt, Verben werden unter die Person oder die Zeitform gebeugt (konjugiert).
Man unterscheidet starke und schwache Verben:
Bei starken Verben ändert sich im Imperfekt und Partizip Perfekt der Stammvokal.
Beispiel: ich komme, ich kam, ich bin gekommen.
Bei schwachen Verben wird im Imperfekt ein „te“ und Personalendung angehängt. Das Partizip Perfekt (Partizip II) hat als Endung ein „t“.
Beispiel: Ich spucke, ich spuckte, ich habe gespuckt.
Tempora (Zeitformen)
Verben zeigen an, in welcher Zeit sich der Sprecher befindet.
Wir unterscheiden:
Präsens (Gegenwart)
Der Sprecher stellt etwas dar, was er unmittelbar erlebt oder was allgemeingültig, immer während ist.
Auch Zukünftiges wird meist im Präsens ausgedrückt. Man zeigt durch Adverben wie „morgen“, „bald“, „demnächst“, dass das Geschehen in der Zukunft liegt.
Das Präsens wird gebildet, indem man an den Wortstamm die Personalendung hängt.
Beispiel: Ich frag-e (Wortstamm + e)
Präteritum (Vergangenheit)
Das Präteritum (Imperfekt) drückt ein Ereignis in der Vergangenheit aus. Im Deutschen wird es meist nur noch in der Schriftsprache verwendet. Im mündlichen Sprachgebrauch kommt es nur selten vor.
Das Präteritum wird gebildet:
- bei schwachen Verben durch den Wortstamm + „te“ + Personalendung
Beispiel: Du feg-te-st - bei starken Verben durch den Wechsel des Stammvokals + Personalendung
Beispiel: Du schwamm-st - Manche Verben ändern des Stammvokal, haben aber trotzdem ein „t“ als Endung im Präteritum. Man zählt sie zu den schwachen Verben.
Beispiel: Ich nenne, ich nann-t-e, ich kenne, ich kann-t-e.
Perfekt (vollendete Gegenwart)
Das Perfekt drückt ein Ereignis in der Vergangenheit aus. Im Deutschen wird es meist im mündlichen Sprachgebrauch statt des Imperfekts verwendet. Es wird auch dazu benutzt, um etwas auszudrücken, was erst kürzlich passiert ist und noch eine Bedeutung für die Gegenwart hat.
Das Perfekt wird gebildet:
- durch eins der Hilfsverben „sein“ oder „haben“ und dem Partizip Perfekt (auch Partizip II genannt).
Das Partizip Perfekt wird gebildet, indem man vor den Wortstamm des Vollverbes die Vorsilbe „ge“ setzt. Hinter dem Wortstamm steht bei schwachen Verben die Endsilbe „t“, bei starken Verben die Endsilbe „en“
Beispiel:
schwache Verben: lachen -> gelacht
starke Verben: schwimmen -> geschwommen
Hat ein Verb bereits eine Vorsilbe, so kann die Vorsilbe „ge“ entfallen.
Beispiel: entschlafen -> er ist entschlafen.
aber: einschlafen -> eingeschlafen.
Unterschied Perfekt mit Hilfsverb „sein“ und Perfekt mit Hilfsverb „haben“
Verben, deren Perfekt mit „sein“ gebildet wird, drücken häufig mehr einen Zustand nach einer Handlung aus.
Verben, deren Perfekt mit „haben“ gebildet werden, drücken mehr aus, das jetzt eine Handlung beendet ist.
Von manchen Verben kann man beide Formen bilden.
Beispiel: Ich habe gefahren. — Ich bin gefahren.
Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit)
Wenn man etwas Vergangenes im Präteritum oder Perfekt erzählt und sich dabei auf etwas bezieht, was noch weiter zurückliegt, so verwendet man das Plusquamperfekt.
Beispiel:
Nachdem er gegessen hatte, ging er schlafen.
Es wird gebildet wie das Perfekt. Allerdings werden die Formen von „haben“ und „sein“ ins Präteritum gesetzt.
Perfekt | Plusquamperfekt |
Ich bin gelaufen | Ich war gelaufen |
Ich habe gelacht | Ich hatte gelacht |
Futur (Zukunft)
Das Futur drückt etwas Zukünftiges aus.
Es wird gebildet durch das Hilfsverb „werden“ und den Infinitiv des Vollverbes. Das Hilfsverb „werden“ wird konjugiert.
Beispiel: Emil wird kommen.
Meist verwendet man das Futur dann, wenn der Sprecher sich ganz oder ziemlich sicher ist, dass etwas eintreten wird.