Fabeln

Was ist eine Fabel?  

Eine Fabel ist eine Tiergeschichte. Die Tiere haben dabei menschliche Eigenschaften. Sie können

  • sprechen

  • fühlen

  • denken.

Außerdem leben sie in einer Gesellschaft, die der der Menschen entspricht.
Dadurch soll der Inhalt auf die Menschen übertragen werden.

In der Fabel zeigt sich meist ein Konflikt zwischen zwei Gegenspielern, der kurz erzählt oder als Dialog dargestellt wird.

Am Schluss löst sich der Konflikt auf. In der Auflösung zeigt sich dann die typische menschliche Verhaltensweise.

Häufig haben die Fabeln eine Moral. Sie steht dann als Zusammenfassung des Geschehens in der Fabel am Schluss. 

Fabeln wurden etwa bei Aesop und Phaedrus dazu benutzt, um verhältnismäßig sicher die Politiker und Herrschenden anzugreifen. Später gelten sie auch als einprägsame Beispielgeschichten oder auch nur als Unterhaltung.

Fabelbeispiele im Internet:

http://www.gutenberg2000.de/info/genres/51.htm

http://www.udoklinger.de/Fabeln/Aesop.htm

Übung:

Äsop: Der Esel und der Löwe

 

 

 

 

 

 

 

 

Tiere in der Fabel

Die Fabeldichter nehmen gerne Tiere für ihre Geschichte, deren Eigenschaften den Menschen bekannt ist. Das heißt nicht, dass die Tiere in Wirklichkeit auch diese Eigenschaften haben. Die Menschen glauben nur, dass sie sie haben.

Folgende Tiere werden häufig verwendet:

  • Löwe: Er ist der König der Tiere und herrscht aufgrund seiner Stärke. Seine Herrschaft ist oft willkürlich.
  • Esel: Er ist dumm. Aufgrund seiner Dummheit schätzt er häufig die Situation und Herrschaftsverhältnisse falsch ein. Manchmal wird er aber auch als erfahren und schlau beschrieben.
  • Fuchs: Er ist listig und lernt schnell.
  • Wolf: Er ist ein Räuber und grausam.
  • Maus: Sie ist wehrlos und schwach, manchmal aber mutig.

Die Liste lässt sich beliebig fortführen.

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Moral

Die Moral ist ein Lehrsatz. Sie enthält zusammengefasst das, was man aus der Geschichte lernen soll. Die Moral drückt immer eine allgemeine Verhaltensweise des Menschen aus. Sie kann positiv (was man machen soll) und negativ (wovor man sich hüten soll) formuliert sein.

Beispiel:

"Die Fabel geht auf den, der Menschen ohne Schuld durch falsche Unterstellung ins Verderben zieht."

 

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Aesop

Aesop lebte im 6. Jahrhundert v. Chr. als Sklave im antiken Griechenland. In seinen Fabeln äußert er sich mit List und Pfiffigkeit gegen die Ungerechtigkeiten der Großen und Mächtigen. Angeblich soll ihm wegen seiner Klugheit die Freiheit geschenkt worden sein.

Die Mächtigen fürchteten seinen scharfen Verstand. In der Stadt Delphi wurde er wegen Diebstahls vor Gericht gestellt und zum Tode durch Herabstürzen von einem Felsen ins Meer verurteilt. Angeblich hatte man ihm Geschenke gemacht und ihn anschließend beschuldigt, das Geschenkte gestohlen zu haben.

Aesop gilt als erster Fabeldichter. Wahrscheinlich hat er die Geschichten aus der mündlichen Überlieferung gesammelt.

 

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Phaedrus,

* ca. 15 v. Chr. + ca. ca. 50 n. Chr.

Römischer Fabeldichter. Er kam in jungen Jahren als Sklave aus Makedonien nach Rom und wurde von Augustus freigelassen.

Sein Werk:

Fabeln in fünf Büchern
Geschrieben sind sie in klarer und einfacher Sprache in jambischen Senaren. Die Zeitkritik spielte eine wichtige Rolle in den fünf Fabelbüchern, die sich stark an die Fabeln des Griechen Äsop ( ~ 6. Jh. v. Chr.) anlehnten.

Unter Kaiser Tiberius wurde er von dem Prätorianerpräfekten Seianus angeklagt, vermutlich wegen kritischer Äußerungen in seinen Fabeln. Er erhielt eine Strafe, die uns nicht bekannt ist.

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